Hamburg bietet unzählige Locations für die Nachtfotografie bzw. die Fotografie zur blauen Stunde. Allein Dockland, die Landungsbrücken inklusive Elbtunnel, die Hafencity und natürlich die Speicherstadt bieten jeweils nachtfüllende Motive. Wegen der klaren Luft ( sofern es nicht gerade neblig ist oder schneit), lassen sich Nachtfotografien besonders gut im Winter machen. Einziger Nachteil ist diese Sch….kälte. 

So what, im Februar bin ich mit Sack und Pack losgezogen, um bei schönem klaren und sehr kaltem Wetter ein paar Aufnahmen zu machen. Begonnen habe ich meine Tour an den Landungsbrücken bzw. ich bin gleich in den Elbtunnel (da war es wenigstens warm). Weiter ging es entlang dem Hafen zur Speicherstadt, wo man auch viele nette Ecken zum Fotografieren findet. Ich weiß nicht, wieviele zigtausend Bilder es von der Speicherstadt bei Nacht gibt, trotzdem finde ich das Spiel von Architektur, Brücken, Wasser und einzigartiger Lichtstimmung immer wieder sensationell.

Und mit dieser Einschätzung scheine ich nicht allein zu sein. Es ist schon beeindruckend, wie viele Nachtfotoschwärmer man an den “Geheimplätzen” für die besten Nachtaufnahmen in Hamburg trifft. 

Also Handschuhe ausziehen (zum wievielten Mal an diesem Abend?), schönes Plätzchen suchen, Stativ aufbauen, Spiegelvorauslösung aktivieren, Fernauslöser aktivieren, Belichtung abschätzen, Blende, Zeit, ISO einstellen, Stabi ausschalten, Probeaufnahme machen, gefühlte Ewigkeiten auf das Ergebnis warten. Na ja, könnte noch etwas mehr Licht vertragen, also nochmal. Während ich da so experimentiere und immer wieder meine Finger auf Erfrierungsanzeichen hin untersuche, kommt so ein “Typ”, stellt sich neben mich, zieht sein Smartphone aus dem Mantel und betätigt “behandschuht” den Auslöser… Ich sage mir, das kann nix werden und hoffe, damit recht zu behalten, möchte das Bild aber gar nicht erst sehen, um nicht eventuell doch vom Gegenteil überzeugt zu werden. Nee, das kann einfach nix werden, oder doch? Da lobe ich mir die Fotografen mit der Kompaktkamera, die auch immer mal wieder vorbeischauen, “oh wie schön” ausrufen, den Auslöser drücken und im wahrsten Sinne des Wortes geflasht werden. Bei diesen “Kandidaten” kann man sich wenigstens darauf verlassen, dass der Blitz angeht (garantiert) und das einzige Schöne auf dem Bild das ein Meter entfernte Brückengeländer sein wird. Aber diese Smartphones…das kann einfach nix werden.

Also jedem das seine, ich habe jedenfalls ein paar weitere Bilder den bereits vorhandenen zigtausend hinzugefügt. Beim nächsten Mal werde ich das Augenmerk mal darauf legen, die Speicherstadt aus einem etwas anderen Blickwinkel zu fotografieren. Sicherlich eine Herausforderung, aber was wäre die Fotografie ohne Herausforderungen…

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